„In der Turnhalle waren meine Alltagssorgen vergessen“
In 77 Jahren Mitgliedschaft hat Walter Bücher als Turner, Übungsleiter und Vorstandsmitglied den TuS bereits viele Jahre begleitet. Heute zählt er zu den Urgesteinen und Ehrenmitgliedern der Abteilung Turnen. Als aktiver Turner stellte Walter bei zahlreichen Wettkämpfen sein Turntalent unter Beweis.
„Eins meiner persönlichen Highlights war 1961 ein Wettkampf gegen die Kunstturnmannschaft der Uni Köln. Dort durfte ich gegen die besten deutschen Turner vor vollbesetzter Halle am Elsässer Platz in Wiesbaden turnen“, erzählt Walter während er die dazugehörigen Bilder in seinem Fotoalbum zeigt. Auf den nächsten Seiten sind weitere Erinnerungen von Wettkämpfen und dem Training mit seinen Turnfreunden zu sehen.
Zu Walters größten Erfolgen gehört, zweimal an den hessischen Mannschaftsmeisterschaften im Kunstturnen teilgenommen zu haben und 1963 das Deutsche Turnfest in Essen, bei dem er sich mit dem 10. Platz gegen 1.600 Teilnehmer in sieben Turn- und drei Leichtathletikdisziplinen durchsetzte.
Außerhalb der Turnhalle war Walter ebenso im Vereinsleben aktiv: Beispielsweise war Walter einer der Gründer der sogenannten Eisbären der TuS-Turner. 1977 fuhr die Gruppe erstmalig auf Skifreizeit und startete somit eine jahrelange Tradition. Neben der Eisbären-Aufnahmeprüfung mit Würfeln erinnert sich Walter an viele wertvolle gemeinsame Urlaube mit seinen Eisbären.
Bis heute schätzt er den TuS Dotzheim und sein Vereinsleben sehr: „Die Bindung zum Verein und der damit verbundenen Gemeinschaft war schon immer etwas tragendes für meine ganze Familie und das Zentrum unserer Freizeit. Durch gemeinsame sportliche und gesellschaftliche Erlebnisse sind gute bis heute anhaltende Freundschaften entstanden. Ausflüge, Wanderungen und Urlaube haben mir neben dem Sport viele unvergessliche Erinnerungen beschert“, berichtet Walter. „Die Vielfalt des Turnens, die zu meiner aktiven Zeit noch um einiges ausgeweiteter war durch allgemeinere Sporteinheiten mit Leichtathletik, Kunstturnen, Faustball und Co., sowie meine Tätigkeiten als Trainer im Jugendbereich haben mich über die Jahre fit gehalten und im weiteren Leben positiv beeinflusst. In der Turnhalle waren meine Alltagssorgen vergessen.“
Walter hat das Männer- sowie Frauenturnen im TuS maßgeblich mit geprägt und auch nach seiner aktiven Turnzeit blieb Walter dem TuS, aber auch dem Sport treu: Freitagabends traf er sich über viele Jahre mit ehemaligen Turnern zu gemeinsamen Volleyballspielen in der Helen-Keller-Schule mit anschließender Stammtischrunde. Auch im Vorstand der Abteilung Turnen war Walter aktiv. Im Team mit Walter Ott leitete er einige Jahre die Abteilung Turnen sowohl als zweiter als auch erster Vorsitzender sowie Turnwart.
Doch wie hat sich für Walter das Turnen über die Jahre gewandelt? „Der TuS Dotzheim und sein Sport haben sich stark verändert. Früher haben wir vielseitiger geturnt als heute. Turnen bedeutete für mich nicht nur Geräteturnen, sondern auch eine Lebenseinstellung. Ich kann allen Kindern und Jugendlichen nur raten, am Sport dranzubleiben – es zahlt sich in jedem Fall im weiteren Leben aus.“